Titel: GEGEN DEN STROM erschienen
November 2014
Autor: Mathias Schröder
Gedichte
Vorwort
Gegen den Strom zu schwimmen kostet Kraft und einen Löwenmut, dann wenn der Strom in die Tiefe reißt. Bei Überquerung des Sanaga in Kamerun, als Arzt auf dem Weg zu Patienten in einer sehr fragilen Piroge, beschwor ein einheimischer Priester die mörderischen Flussgeister: Krokodile, Flusspferde und Giftschlangen, die schon viele Menschen getötet hatten, und bat um eine sichere Überfahrt.
Jedes etablierte Machtsystem kann in den Untergang
reißen, wenn es in die Krise gerät oder gar stürzt wie Hitler-, Mussolini-, Stalin-, Pol Pot-Diktaturen und andere. Wer gegen die gültigen Begriffsmünzen denkt und handelt, gleicht einem Schwimmer gegen den Strom. Er aber untergräbt die Wertbegriffe dieses Zeitgeistes und zerstört die logische Scheinsicherheit, die von den Machthabern gebraucht wird, damit Geldströme weiter ihre Herrschaft erhalten und in die Kassenkraftwerke fließen. Zweifel jedoch schaffen Unsicherheit und Unruhe.
Viele schwimmen mit dem Strom, solange sie gut genährt sind und der Rubel rollt. Wehe, sie spüren die Tiefe, den Tod, der dort lauert! Panisch wollen sie ans Ufer: Nichts wie weg!
Oder: Sie vertrauen der Tragfähigkeit des Flusses und bleiben treue Mitschwimmer. So geschehen im Kommunismus, der das Paradies auf Erden errichten wollte. Mit ihm ist eine Allmacht dieses Menschengeistes unserer Tage abgesoffen einmal gegen die Wand gefahren.
Der darwinistische Geist des Kapitalismus hat nun für kurze Zeit das Maß und die Grenzen der Aufklärung gesetzt und die Vorherrschaft der Stärksten neu etabliert. Raffgierige werden noch geldgeiler und finden immer neue Objekte für einen finanziellen One-Night-Stand, der lustvoll bereichert. Moderne Versklavung im Macht-Materie-Pakt scheint längst die Strahlkraft der Nächstenliebe überlagert und zerstört zu haben.
Die Großmächte besitzen zusammen das zigfache Vernichtungspotential, um die Erde zu pulverisieren. Abgase steigen, verfinstern die Sicht, Atemluft verknappt, die Menschheit keucht. Taifune wüten, Tsunamiwellen überrollen, Meere springen mehrere Meter hoch über die Barrieren, aufgewühlt vom unkontrollierbaren Beben der Erde. Die Fluchtplaneten Mond und Mars sind weiterhin unbewohnbar.
Es herrschen die Horrorzwillinge Sozialdarwinismus und Turbokapitalismus im Dienst Mächtiger: Sie gewähren uns die Scheinfreiheit einer so nie zu erreichenden Selbstbestimmung.
Wille und Geist eines universellen Schöpfers scheinen in die Tiefe gestrudelt. Dort sollen sie für immer bleiben, wenn es sie überhaupt je gab, denken viele und schwimmen erleichtert mit …
Unsere Erde jedoch dreht sich trotz Atemnot, Überbevölkerung und rücksichtsloser Ausbeutung noch immer ruhig in der gefährlichen Weite des Universums. Wie lange noch?
Dazu Blitzlichter und Momentaufnahmen in Balladen und Gedichten, die vielleicht nachdenklich machen und einen alternativen Blick erhellen auf die Gegenströmung im Zeitgeist bis jetzt und hinaus in die Ferne, wohl auch in die Schönheit.
Mathias Schröder
München, Oktober 2014
Inhaltsverzeichnis
Kinderlied mit Schlehen |
Seite 13 |
Trümmerkind |
Seite 16 |
Meine Mutter |
Seite 17 |
Prometheus |
Seite 20 |
Faust |
Seite 21 |
Mehr Licht |
Seite 22 |
Charles Darwin |
Seite 23 |
Aufgeklärt |
Seite 24 |
Atheist |
Seite 25 |
Diktatur und Wissen |
Seite 26 |
Spiegel |
Seite 29 |
Recht des Stärkeren |
Seite 31 |
Mitläufer |
Seite 33 |
Aufstieg |
Seite 34 |
Umzingelt |
Seite 35 |
Ohne Regeln |
Seite 36 |
Unsre Krise |
Seite 37 |
Welt |
Seite 38 |
Loslassen |
Seite 39 |
Wechselwind |
Seite 40 |
Du schreibst |
Seite 41 |
Benn |
Seite 42 |
R.W.F. |
Seite 43 |
Wer dichtet |
Seite 44 |
Wir lieben uns |
Seite 45 |
Die Waage |
Seite 46 |
Die Flasche |
Seite 47 |
Dreiuhrdreißig |
Seite 48 |
Schatten |
Seite 49 |
Schattenreich |
Seite 50 |
Nachtmeerfahrt |
Seite 51 |
Che Guevara |
Seite 53 |
Zu viel Nähe |
Seite 55 |
Samsarakreis |
Seite 56 |
Letztes Lachen |
Seite 57 |
Kleine Motte |
Seite 58 |
Tausend Splitter |
Seite 59 |
Ammenmärchen |
Seite 60 |
Hier stehe ich |
Seite 61 |
Grauer Star |
Seite 62 |
Heiligendamm |
Seite 63 |
Wiederkehr |
Seite 64 |
Abgesang |
Seite 65 |
Totentanz |
Seite 66 |
Finsternis |
Seite 68 |
Der Arzt |
Seite 69 |
Alter |
Seite 70 |
Tritt beiseite |
Seite 72 |
Mein Licht |
Seite 73 |
Saudade |
Seite 74 |
Die Stimme |
Seite 76 |
Der Bote |
Seite 77 |
Falle nicht |
Seite 78 |
Katz und Maus |
Seite 79 |
Der Jahre Schatten |
Seite 80 |
Dem Tod so nah |
Seite 81 |
Umzug |
Seite 82 |
Herbst |
Seite 83 |
Traum |
Seite 84 |
Ein Traum verblich |
Seite 85 |
Fado |
Seite 86 |
Es ist soweit |
Seite 88 |
Ich bin bei dir |
Seite 89 |
Heimwärts |
Seite 90 |
Wenn ich will |
Seite 91 |
Trotzdem |
Seite 93 |
Wenn |
Seite 94 |
Endzeit |
Seite 95 |
Hinrichtung |
Seite 96 |
Besteh’n |
Seite 97 |
Zugvögel |
Seite 98 |
Cherie Caraibe |
Seite 100 |
Kirchhain |
Seite 101 |
Gegen den Strom |
Seite 102 |
Als Bettler |
Seite 103 |
Die engste Pforte |
Seite 104 |
112 Seiten, Paperback, 12,90 Euro
Titel: Gegen den Strom
Autor: Mathias Schröder
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ISBN: 978-3-945685-00-6